In unserer heutigen Gesellschaft sind Senioren oft besonders verletzlich, wenn es um Betrug und Diebstahl geht. Trickbetrüger nutzen gezielt die Gutgläubigkeit und das Vertrauen älterer Menschen aus. Über den Enkeltrick wird immer wieder berichtet, doch es lauern noch andere Gefahren auf die wir hinweisen möchten. Wir möchten Sie sensiblisieren, weil oft sehr freundlich erscheinende Trickbetrüger uns nicht daran denken lassen, dass er böses im Schilde führt.

1. Ablenkungstricks

Eine der häufigsten Methoden, die von Betrügern angewendet wird, ist der Kartentrick. Hierbei wird oft eine Situation geschaffen, in der Senioren von einem Trickbetrüger mit einer Straßenkarte abgelenkt werden, während die Betrüger unbemerkt an ihre Geld- oder Kreditkarten gelangen. Andere Ablenkungen sind andere Fragen um Auskunft, falsche oder vorgetäuschte Notfälle, verschütten eines Getränks, oder wenn eine Menschengruppe zu nah kommt.

Beispiel: Ein Betrüger spricht eine Seniorin vor einem Supermarkt an und fragt sie nach dem Weg. Während sie abgelenkt ist, greift ein Komplize in ihre Tasche und stiehlt ihre Geldbörse. Oft bemerken die Opfer den Diebstahl erst viel später.

Schutzmaßnahmen: Senioren sollten immer darauf achten, ihre Wertsachen nah am Körper zu tragen und sich nicht von Fremden ablenken zu lassen. Es ist ratsam, in solchen Situationen höflich, aber bestimmt abzulehnen, wenn jemand noch so freundlich um Hilfe bittet.

2. Handwerkertrick

Ein weiterer verbreiteter Trick ist der Handwerkerbetrug. Hierbei geben sich Betrüger als Handwerker aus und bieten ihre Dienste zu überteuerten Preisen an oder führen Arbeiten durch, die nicht notwendig sind. Oder Betrüger geben sich als Techniker von Telefon- oder Gasanbietern aus und behaupten, dass es ein Problem mit dem Dienst gibt.

Beispiel: Ein angeblicher Handwerker klopft an die Tür eines Seniors und behauptet, dass das Dach repariert werden müsse. Er bietet sofortige Hilfe an und verlangt eine Vorauszahlung. Oftmals wird die Arbeit nicht ordnungsgemäß ausgeführt oder gar nicht erst begonnen. Oder es klingelt an der Tür, dass die Versorgungsleitungen überprüft wurden und jetzt kontrolliert werden muss, ob die Anschlüsse in der Wohnung noch funktionieren. So gelanen sie in die Wohnung und können einem Komplizen Zugang verschaffen.

Schutzmaßnahmen: Senioren sollten immer skeptisch sein, wenn jemand unangemeldet an die Tür kommt. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um die Identität des Handwerkers zu überprüfen. Im Zweifelsfall sollte man einen Angehörigen oder Nachbarn um Rat fragen.

3. Besonders raffinierter Handwerkertrick

Ein sehr perfider Handwerkertrick, der in Mehrfamilienhäusern vorkommen kann, nutzt die Verwirrung und den Stress aus, die mit Renovierungsarbeiten oder Reparaturen im Haus verbunden sind. In solchen Situationen sind oft mehrere Handwerker im Gebäude, was es Betrügern erleichtert, unbemerkt zu agieren.

Beispiel: Stellen Sie sich vor, in einem Mehrfamilienhaus finden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt. Ein Betrüger, der sich als Handwerker ausgibt, klopft an die Tür einer Seniorin und erklärt, dass er überprüfen müsse, ob der Wasserdruck in ihrer Wohnung noch ausreichend ist oder ob die Heizung ordnungsgemäß funktioniert. Er gibt vor, dass dies im Zusammenhang mit den Arbeiten im Gebäude steht und dass es wichtig sei, dies schnell zu überprüfen.

Während die Seniorin abgelenkt ist und dem vermeintlichen Handwerker Zugang zu ihrer Wohnung gewährt, hat ein Komplize, der sich ebenfalls als Handwerker verkleidet hat, bereits unbemerkt die Wohnung betreten. Während der erste Betrüger die Seniorin in ein Gespräch verwickelt, durchsucht der Komplize die Wohnung nach Wertsachen, Geld oder anderen wertvollen Gegenständen. Oftmals geschieht dies so schnell, dass die Seniorin erst bemerkt, dass etwas fehlt, wenn die Betrüger bereits verschwunden sind.

Schutzmaßnahmen: Senioren sollten in solchen Situationen in denen im Haus Reparaturen oder Renovierungen stattfinden besonders vorsichtig sein. Es ist ratsam, niemals ungebetene Handwerker in die Wohnung zu lassen, ohne vorher die Identität und die Notwendigkeit ihres Besuchs zu überprüfen. Ein Anruf bei der Hausverwaltung oder dem zuständigen Unternehmen kann helfen, die Echtheit des Handwerkers zu bestätigen.

4. Telefonbetrug

Telefonbetrug ist eine häufige Masche, die Senioren betrifft. Betrüger rufen an und geben sich als Mitarbeiter von Banken, Lotterien oder sogar als Verwandte aus, die in Not sind.

Beispiel: Ein Betrüger ruft eine Seniorin an und behauptet, dass ihr Enkel in Schwierigkeiten ist und dringend Geld benötigt. Unter Druck und Angst um das Wohl ihres Enkels überweist die Seniorin sofort Geld.

Schutzmaßnahmen: Senioren sollten niemals persönliche Informationen am Telefon preisgeben und im Zweifelsfall immer einen Angehörigen kontaktieren, um die Situation zu klären.

5. Weitere Betrugsmaschen

Falsche Wohltätigkeitsorganisationen: Betrüger geben sich als Vertreter von Wohltätigkeitsorganisationen aus und bitten um Spenden. Oft handelt es sich um gefälschte Organisationen, die das Geld für persönliche Zwecke verwenden.

Falsche Gewinnspiele: Senioren werden telefonisch oder per Post kontaktiert und informiert, dass sie einen Preis gewonnen haben. Um den Gewinn zu erhalten, müssen sie jedoch eine Gebühr oder Steuern im Voraus bezahlen. Oft handelt es sich um Betrug, und die Senioren erhalten nie den versprochenen Preis.

Haustürgeschäfte: Betrüger verkaufen gefälschte oder minderwertige Produkte an der Haustür, oft unter dem Vorwand, dass es sich um Sonderangebote handelt. Sie nutzen aggressive Verkaufstaktiken, um Senioren unter Druck zu setzen.

Falsche Nachbarn: Betrüger geben sich als neue Nachbarn aus und bieten Hilfe an, um Vertrauen zu gewinnen. Während sie sich um die Senioren kümmern, nutzen sie die Gelegenheit, um in deren Wohnungen einzubrechen.

Und natürlich Vorsicht am Geldautomaten oder bei Besuch einer Bank: Diebe spähen gezielt Senioren aus, um Ihnen die Handtasche oder das Portemonnaie zu stehlen. Achten Sie darauf, dass Ihr Geld gut verstaut und eng und fest mit dem Körper verbunden ist. Im Idealfall sind bei der Geldabholung nicht allein.

Weitere Schutzmaßnahmen

Fazit

Trickbetrug ist ein ernstes Problem, das viele Senioren betrifft. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft zusammenarbeiten, um unsere älteren Mitbürger zu schützen. Aufklärung und Sensibilisierung sind der Schlüssel, um Betrügern das Handwerk zu legen. Senioren sollten ermutigt werden, misstrauisch zu sein und im Zweifelsfall Hilfe zu suchen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Senioren sicherer leben und weniger Opfer von Trickbetrug werden.

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