Für Pflegende, deren Angehörige nicht ins Internet wollen:

Ich verstehe, dass die meisten älteren Menschen sich bei dem Gedanken sich mit dem Internet beschäftigen zu müssen, sich übergangen, bevormundet und bedroht fühlen. Zurecht!

Auch deshalb bin ich Mitglied bei Digitalcourage e. V., die sich unter anderem gegen den Digitalzwang und für ein Recht auf ein analoges Leben einsetzen. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass ich bei manchen Ärzten nur sehr schwer einen Termin bekomme, wenn ich das nicht online über das Internet mache. Leider gibt es schon zu viele solcher Beispiele, deswegen ist es wichtig, sich dagegen zu wehren.

Außerdem mögen Sie denken: „Ich bin mein ganzes Leben lang ohne das Internet ausgekommen, warum sollte ich es jetzt noch lernen müssen?“ oder „Ich bin zu alt, um mich mit so etwas Neuem auseinanderzusetzen“ oder „Ich habe Angst, dass ich mich nicht zurechtfinde und mich nur frustriere“. Man kann sich auch Sorgen machen, dass das Internet nicht sicher ist und dass man Opfer von Betrug oder Identitätsdiebstahl werden könnte. Das sind sehr gute Gründe gegen die man schwerlich Einwände erheben kann.

Das der Internet-Zugang für viele Menschen schwer vorstellbar ist, weiß ich, ich arbeite mit Ihnen. Doch ich bin überzeugt, dass es erlernbar ist und habe selbst einer 98-jährigen Kundin noch beigebracht wie man E-Mails schreibt.

In Zukunft werden noch viel mehr Angebote im Internet für Pflegebedürftige und deren Angehörige kommen, und es ist wichtig, dass man sich frühzeitig damit auseinandersetzt. Wenn man zu lange wartet, wird es immer schwieriger. Die Digitalisierung wird immer mehr voranschreiten, und wenn es kein Geld und kein Personal mehr gibt, um allen Menschen mit einer Einschränkung gerecht werden zu können, wird man sich noch mehr auf digitale Lösungen verlassen müssen. Diese Möglichkeiten nicht für sich zu nutzen, kann böse enden. Nehmen Sie den Hausnotruf, sicher eine sehr wichtige Sache, die ohne das Internet nicht möglich wäre.

Momentan sind die geburtenstarken Jahrgänge die, die noch in der Pflege tätig sind. Diese werden in den nächsten Monaten und Jahren, auf der einen Seite wegbrechen und dazu noch auf die andere Seite derer wechseln, die versorgt werden müssen. Wir haben jetzt schon einen Pflegenotstand, wie soll es dann erst werden. Ohne die Digitalisierung in der Pflege, werden wir viel Spaß bekommen.

Damit Sie sich nicht wehrlos dem Internet anschließen und Haltung bewahren, füge ich nachfolgend noch eine Petition für ein Recht auf ein Leben ohne Internet hinzu. Ich würde mich freuen, wenn Sie dies ausfüllen:

Mit besten Wünschen
Bernd Schroeder

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